Wieder einmal gibts «Knatsch» in Schwarzhäusern

Schwarzhäusern

Mass ist voll

Endlich hat für Gemeinderat Leuthold wieder einmal die grosse Stunde geschlagen, er hat einen fehlenden Zahn im Getriebe der Bürgerlichen gefunden – das muss natürlich ausgeschlachtet werden. Meiner Ansicht nach wird jetzt der Sack geschlagen, da man sich aus unerfindlichen Gründen nicht an den Esel wagt. Wenn eine Gemeindeschreiberin etwas in Absprache mit dem zuständigen Gemeinderat unternimmt, so ist der Gemeinderat haftbar und nicht sein ausführendes Organ. Es wäre also endlich an der Zeit, dass der betroffene Herr von seinem hohen Ross steigt und zurücktritt. Jetzt reicht es aber, das Mass ist voll. Herr Leuthold hat in sehr vielen Ämtern der Gemeinde gedient und sicher viel geleistet. Ob er aber nun das Augenmass verloren hat, «déformation professionelle» oder Amtsmüdigkeit vorliegt, welche ihn so handeln lässt, entzieht sich meiner Kenntnis. Machtgelüste können es ja kaum mehr sein. Dass er bei einem Rücktritt des Gemeindepräsidenten in seine «Traumposition» gewählt würde, dürfte einmal mehr ein Traum bleiben. Logische Konsequenz jetzt und ein kleines Zeichen von Grösse und Verantwortungsübernahme wäre ein sofortiger Rücktritt Leutholds und nicht die Entlassung der Gemeindeschreiberin, welche nur einen Auftrag ausgeführt hat.

Beat d’Aujourd’hui, Kanada, ehem. Parteipräsident

SVP Schwarzhäusern

Gegen die Regel

Aus meiner Tätigkeit in der Generaldirektion eines grossen Unternehmens weiss ich, dass Führungskräfte falls nötig problemlos über Leichen gehen. Doch gibt es ein ungeschriebenes Gesetzt: Jeder Angestellte wird von seinem Vorgesetzen gegen aussen hin vertreten; Probleme werden mit den Beteiligten direkt besprochen und geklärt. Nicht so in Schwarzhäusern: Eine ahnungslose Angestellte an der Gemeindeversammlung unter Punkt «Varia» vor versammelter Dorfgemeinschaft auflaufen zu lassen, ist – unabhängig von Sachlage und Schuldfrage – ein grober Verstoss gegen Regel und Anstand und kann wohl als Hatz bezeichnet werden.

Nicole Wernke, Schwarzhäusern

Politische Schwäche

Der Bericht der Gemeindeversammlung liest sich wie ein schlechter Krimi. Was an dieser Gemeindeversammlung ablief, zeugt von grosser politischer Schwäche, welcher Couleur auch immer, gegenüber den Gemeindebürger/-innen. Wenn zwischen der Verwaltung und dem politischen Gremium, sprich Gemeinderat oder Gemeindepräsident, Unstimmigkeiten oder Meinungsverschiedenheit anstehen, die es bestimmt überall geben kann, versucht man diese vorerst im gemeinsamen Gespräch zu lösen, und nicht an der Öffentlichkeit. Diese geführte Diskussion ist meiner Meinung nach eindeutig politisch hausgemacht. Das Verhalten des Präsidenten an der Gemeindeversammlung zeugt von eindeutiger Führungsschwäche. Die Führung eines Betriebes oder einer so vielfältigen Gemeindeverwaltung sind nun mal zwei paar Schuhe. Zu einem be-stimmten Moment hätte die Diskussion abgebrochen werden müssen, nicht zuletzt aus Gründen des Datenschutzes und aus Fairness gegenüber den Angestellten der Gemeindeverwaltung. Die massive Äusserung des Präsidenten, «ich oder die Gemeindeschreiberin» ist seines Amtes unwürdig. Hier ist eine Entschuldigung nötig. Wie rasch ein Ersatz für die Verwaltung gefunden werden könnte, ist unter diesen Voraussetzungen fragwürdig. Jedenfalls lässt sich ein Präsident eher finden als eine engagierte und in der Sache kompetente Person wie Frau Nelly Heusser.

Kurt Müller, Kleindietwil

Die wahren «Sündenböcke»

In Schwarzhäusern haben offenbar die eingeschüchterten Bürger nicht mehr den Mut, Klartext zu sprechen. Als ehemaliger Dorfbewohner selber von diesen Machenschaften betroffen, kann ich unbelastet von Tatsachen sprechen: Als Heusser als Gemeindeschreiberin gewählt wurde, wusste Schwarzhäusern über das Zusammenarbeitsverhältnis bei ihrem vorherigen Arbeitgeber «Gemeinde Wanzwil» genau Bescheid. Dass entscheidungsrelevante Korrespondenz ohne Wissen des Gemeinderates und nur mit Unterschrift der Ge-meindeschreiberin das Ge-meindebüro verlässt, ist seit Jahren bekannt. In meinem Privatbetrieb hätte eine Sekretärin bei solchen Vorkommnissen die fristlose Kündigung. Es kommt nun wohl nicht von ungefähr, dass der dritte Gemeindepräsident in Serie vorzeitig das Handtuch wirft. Die Gründe, die zu dieser Situation geführt haben, sind jedoch ganz woanders zu suchen. Es wird nämlich verschwiegen, dass dem ehemaligen frühpensionierten Pöstler, Briefträger und Vizegemeindepräsidenten bisher das Amt des Gemeindepräsidenten verwehrt war, dass dieser mit «Gipfeli, Znüni und Zvieri» die Atmosphäre in der Gemeindeschreiberei unüblich lange auflockert und der Gemeindeschreiberin in allen Belangen und Lebenslagen zur Seite steht und sie berät. Es wird jedem Leser klar, dass die Tage dieses Zweier-Schattenkabinettes gezählt sind. Gemäss Kommentar in der Berner Rundschau vom 22.12. muss nicht ein Kopf, sondern müssen Köpfe rollen, damit wieder Frieden in dieses Dorf einkehrt. Die Zeit des «Pöstlers» als «Vize» ist abgelaufen. Ich empfehle ihm, der nächsten Generation Platz zu machen.
Rudolf Oppliger, Aarwangen